Kritische Themen unserer Zeit wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine auf europäischem Boden, die Energiekrise und die weltweite Inflation, die im Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger täglich spürbar werden, aber auch die Auswirkungen der Klimakrise treiben viele Menschen in unserer Gesellschaft tagtäglich um. Der Nagolder SPD Ortsverein hatte aus diesem Grund zu einem Diskussionsabend mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Martin Rosemann MdB aus Tübingen eingeladen. In einem Überblick führte Rosemann in die kritischen Themen unserer Zeit ein: „Wir erleben eine Zeitenwende – mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat sich die Sicherheitslage fundamental geändert und die Energiekrise verstärkt in unserem Land Einzug gehalten.“ Es drohe ein Deindustrialisierung Deutschlands, was besonders in Baden-Württemberg mit seinen zahlreichen mittelständischen Unternehmen schwerwiegende Folgen haben und Arbeitsplätze vernichten könnte, was es abzuwehren gelte, so der Tübinger Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Rosemann
Die SPD Ortsvereinsvorsitzende Marina Ederle hieß Martin Rosemann im Nagolder Naturfreundehaus willkommen und legte einen Schwerpunkt auf die Unterstützung von Familien und jungen Menschen, die unter den Folgen der Energiekrise und Inflation zu leiden haben. Martin Rosemann ging auf das Entlastungspaket der Bundesregierung mit seinen zahlreichen staatlichen Fördermaßnahmen für Unternehmen wie etwa der Wirtschaftsstabilisierungsfonds mit 200 Milliarden Euro oder aber auch die Unterstützungsmaßnahmen auch für Menschen vor Ort ein. Daniel Steinrode, SPD Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Nagold, berichtete konkret von Unternehmen in Nagold, die massiv unter den gestiegenen Energiepreisen leiden. Der Sanitär und Installationsunternehmer Metin Yaman aus Wildberg hielt fest, dass es durchaus noch Nachfrage gibt, dass aber die nicht verfügbaren Materialien ein großes Problem darstellen. Die mangelnden Erfolge im Bereich der Klimawende mahnte Dieter Haas aus Gechingen an: „Klimaschutz und Klimakrise kämen viel zu kurz – auf Landesebene und regional vor Ort muss deutlich mehr unternommen und beispielsweise schnell mehr Windräder gebaut werden.“ Auch hier sind vom Bund zahlreiche Mittel geflossen, entgegnete Rosemann, nur müsse ein Bundesland wie Baden-Württemberg dies nun einfach auch endlich umsetzen, und fügte hinzu: „Klimaschutz ist am Ende konkret und nicht abstrakt, und die Windräder, Stromtrassen und Bahnleitungen führen oft zu Bürgerinitiativen, die dagegen sind ohne alternative Lösungen aufzuzeigen.“ Der Nagolder Hans Müller unterstrich dies: „Maßgeblich am Klimawandel beteiligt ist der Verkehrssektor. Zum Beispiel ist bei der Bahn eine weitergehende Attraktivierung nötig.“ Das geplante 49 Euro-Ticket sei ein großer Schritt hin zur Transformation der Mobilität der Menschen, lobte SPD Kreisvorsitzende Daniela Steinrode die Arbeit der Koalition im Bund. „Es darf aber nicht zur Finanzierung der Stadt durch die Landbevölkerung führen.“ Die eingebrachten Regionalisierungsmittel des Bundes müssen von den Ländern abgerufen werden, unterstrich der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Tübingen-Hechingen. Wolfgang Schleehauf forderte einen zügigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern verbunden mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und einer Diversifizierung beim Einkauf von Energieträgern, um alte Fehler nicht wieder zu machen.
Die Gäste im gut besuchten Naturfreundehaus diskutierten an dem Abend mit viel Freude gepaart mit Fachwissen mit dem Bundestagsabgeordneten, der viel Gefallen an den energischen Diskussionen und Beiträgen hatte, schloss den Abend mit einem Dank an das Publikum: „Solche Diskussionen vor Ort mit Menschen wie Ihnen hier in Nagold bereiten mir viel Freude, geben mir neue Inspirationen und halten unsere Gesellschaft zusammen, denn letztendlich bringt uns und unsere Gesellschaft vor allem der Austausch miteinander weiter.“