Vorne von links: Dr. Martin Rosemann MdB, Muhammed Ali Öner, Hans Meier, Daniela Steinrode; Hinten von links: Markus Ob technisches Gebäudemanagement, Gebäudereinigung oder gar die Instandhaltung und technische Reinigung von Industrieproduktionsanlagen ganzer Firmen – das Unternehmen MCS Facility will sich für die Zukunft noch digitaler und kundenorientierter aufstellen. Von diesem Konzept konnte sich der SPD Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Rosemann gemeinsam mit dem SPD Ortsverein Nagold bei seinem Besuch des Nagolder Unternehmens überzeugen. Firmeninhaber Muhammed Ali Öner berichtete über das umfassende und ganzheitliche Konzept für seine Kunden und stellte die aktuellen Pilotprojekte KI-gesteuerter Reinigung dar.
„Unsere Mitarbeiter erhalten ein Tablet, auf dem das zu reinigende Gebiet erscheint, Sensoren messen dann den Reinigungszustand, ob Fenster geöffnet sind oder das Handtuchpapier aufgefüllt werden muss.“ erzählte Öner und betonte, ein großes Thema sei das Schonen von Ressourcen: „Mit dem von uns entwickelten System kann vieles sensibler gemessen werden und es werden weniger und dafür gezielter Putzmittel eingesetzt.“ Davon profitierten neben dem Kunden und der Umwelt auch die Mitarbeiter. „Was bedeutet das nun konkret für die Arbeitszeiten und für die Gewinnung von Mitarbeitern?“ fragte Rosemann bei dem Gespräch mit dem Unternehmer. Bedingt durch Corona habe man einen deutlichen Anstieg der Wertschätzung der Reinigungsdienstleistung erfahren und merkt, dass Kunden einen größeren Wert auf Hygiene legen. Hierdurch habe man, soweit möglich, auf kundenorientiertes Day Cleaning umgestellt, erwiderte Öner, so dass die Arbeitszeiten der Mitarbeiter in vielen Fällen von den Abendstunden auf den Tag verlegt werden konnten. Diese Zeiten sind arbeitnehmer- und familienfreundlicher, da beispielsweise die Betreuung von Kindern am Abend unvergleichlich schwieriger ist als tagsüber. „Wir wollen möglichst menschengerechte Lösungen für alle Seiten schaffen“ unterstrich Öner. Das komme bei den Kunden sehr gut an. SPD Gemeinderatsfraktionsvorsitzender Daniel Steinrode lobte MCS Facility als Leuchtturmunternehmen, in dem digitales Arbeiten in einer Arbeitswelt Einzug gehalten hat, die besonders auf die manuelle und menschliche Arbeit angewiesen ist. Nicht immer einfach gestalte sich die Generierung von Mitarbeitern. „Wir haben nicht nur ein Problem mit Fachkräften sondern auch Arbeitskräftemangel, und wir müssen Menschen wie beispielswese Zuwanderern oder Geflüchteten helfen, sich in den Arbeitsmarkt einzugliedern.“ schilderte Öner die Probleme eines Unternehmers in seinem Gewerbe. Um Mitarbeiter zu schulen, in ihrem Arbeitsalltag zu begleiten und Sprachbarrieren abzubauen nutzt MCS Facility Tablets und digitale Lösungen mit bildlicher Darstellung. Martin Rosemann, der Sprecher für Arbeit und Soziales der SPD Bundestagsfraktion ist und auch in diesem beruflichen Zusammenhang viele Unternehmen kennt, zeigte sich begeistert von diesem zukunftsorientierten Konzept. „Ein solch zukunftsorientiertes Unternehmen mit Ausblick auf deutschlandweite Umsetzung seines Konzepts ist fundamental wichtig für unsere Region, denn es schafft Arbeitsplätze vor Ort im Landkreis und in der Stadt und generiert damit auch Steuereinnahmen, von denen alle in der Gesellschaft profitieren und mit denen Menschen weiter gefördert und in Arbeit gebracht werden können“ unterstrich SPD Kreisvorsitzende Daniela Steinrode deutlich. Es sei nicht immer einfach, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen, beklagte Muhammed Ali Öner. SPD Ortsvereinsvorstandsmitglied Hans Meier monierte, dass die Fortbildungen von Arbeitslosen oft nicht zielführend seien und sie so auch nicht erfolgreich im Arbeitsmarkt integriert werden können. Muhamed Ali Öner trat mit dem Anliegen an Rosemann heran, die Politik möge die ungerechte Steuerklasse 5 abschaffen, die in der Regel Frauen bei der Entlohnung benachteilige. Auch Marco Ackermann unterstützte das Anliegen von Öner und berichtete von ähnlichen Erfahrungen. Ackermann ist beruflich in derselben Branche tätig und konnte sich dadurch durch spezifisches Fachwissen in die Diskussion einbringen. Rosemann, nahm den Wunsch von Öner zustimmend auf und versicherte, dass er sich mit der SPD für dieses Anliegen einsetze. Auch Bernd Gorenflo vom SPD Ortsvereinsvorstand beanstandete den breiten Markt im Bereich Arbeitsvermittlung, und hinterfragte, wo denn geeignete Kontroll- und Unterstützungsmöglichkeiten geschaffen werden könnten, um ein für Arbeitssuchende wie Unternehmen gleichermaßen gutes Ergebnis zu erzielen. Marina Ederle, die Nagolder SPD Ortsvereinsvorsitzende, berichtete hingegen aus ihrem eigenen Berufsalltag von individuellen Lösungen und zielgerichteter Unterstützung für Arbeitssuchende und deren Familien. Der Bundestagsabgeordnete machte deutlich, dass eine bessere Prüfung der Fähigkeiten potenzieller Mitarbeiter im Vorfeld notwendig sei. „Man muss mehr Chance haben, Menschen besser kennen zu lernen und sie sowie die suchenden Unternehmen begleiten zu können. Hierfür sei ein Praktikum für Arbeitssuchende ein geeignetes Mittel, damit sich Unternehmen und potentielle Mitarbeiter gegenseitig sowie die Arbeit kennenlernen und zueinander finden können. Etwa 170Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit bei dem 2004 gegründeten Nagolder Unternehmen, das sein Konzept nun bundesweit aufstellen möchte.
Text: Daniela Steinrode
Bild: Marina Ederle