Uwe Hück zu Besuch im Jugendhaus

Veröffentlicht am 14.05.2019 in Ortsverein

Uwe Hück in SPD-Veranstaltung:
„Nur SPD-Mitglieder sind für Freiheit und Gerechtigkeit gestorben“


Eine aufrüttelnde, motivierende und Mut machende Rede hielt Uwe Hück, der Pforzheimer SPD-Spitzenkandidat für die Kommunalwahl, vor zahlreichen Interessierten im Wildbader Jugendhaus, bevor die Gemeinderatskandidaten sich vorstellten und ihre Ideen und Kritikpunkte vortrugen. „Die Mitglieder einer Partei sind im Dritten Reich für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie gestorben: die Mitglieder der SPD.“ Auch jetzt gelte es wieder, einem zunehmendem Rechtsextremismus Einhalt zu gebieten.


Der Mann, der bis vor kurzem und rund 20 Jahre Betriebsratsvorsitzender der Porsche AG war und zudem als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens wirkte, lebt vor, wie Menschen geholfen werden kann. Der Waise hat seine 14 Jahre im Kinderheim Sperlingshof in Remchingen-Wilferdingen nicht vergessen und deshalb eine Lernstiftung in Pforzheim gegründet: „Wir haben dafür 1,4 Millionen Euro ausgegeben und 300 Jugendliche in das Handwerk vermittelt.“
Hück erinnerte an die Verantwortung des Staates: „Niemals hätte man Stadtwerke und Krankenhäuser verkaufen dürfen. Das gehört der Allgemeinheit.“ Auch der Verkauf von Sozialwohnungen sei falsch gewesen. Jetzt gelte es für die Kommunen dringend, Gelände zu erwerben und für Geringverdiener und Rentner Wohnungen zu bauen. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes forderte vehement:

„Die SPD muss lauter werden und sich bei Ungerechtigkeiten aufregen.“ Und: „Nur durch Mut kann man Hass vertreiben.“

Bundes- und Landesregierung bekamen ebenfalls ihr Fett ab: „Sie müssen mehr Verantwortung für die Kommunen zeigen. Wir brauchen keinen Heimatminister in Berlin sondern einen Minister für die Kommunen.“ Die Funklöcher auf dem Weg von Pforzheim nach Bad Wildbad seien größer als im Schweizer Käse. Für den zweifachen Thaibox-Europameister  gilt: „Die Demokratie lebt vom Widerstand — aber mit Intelligenz.“ Abschließend verlangte er mehr Rechte für die Jugend.
Hück, der die mangelhafte Digitalisierung angeprangert hatte, wurde unter anderem vom stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Schrumpf bestärkt, der sich an einen kürzlichen Besuch in der Tübinger Universitätsklinik erinnerte: „Weder über das Festnetz noch über das Handy gab es dort einen einwandfreien Empfang,“
Der Sprollenhäuser Gemeinderatskandidat Hubertus Welt machte deutlich: „Wir müssen die CO2-Steuer angehen.Es geht ums Überleben.“ Hück unterstützte diese Position: „Ich bin ein Fan für Nachhaltigkeit. Diese Erde ist auf uns Menschen sauer.“
Die zweite Bürgermeister-Stellvertreterin Ursula Jahn-Zöhrens, die sich als Hebamme in der Gesundheitspolitik bestens auskennt, ärgerte sich, dass beispielsweise der privatwirtschaftlichen Pforzheimer Heliosklinik Geld entzogen und sie somit geschwächt werde und untermauerte so die Thesen Hücks gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens.
Der frühere Stadtrat Roland Roller, der erneut zur Wahl antritt, engagiert sich für eine sozial gerechte Gesellschaft, die sich mit Ökologie und Nachhaltigkeit verbindet, wie er in der Veranstaltung betonte. Als zweiter Vorsitzender des Förderkreises Jugendhaus steht  er zusammen mit dem Vorsitzenden und Stadtrat Hans-Henning Saß dafür, dass der Jugendhaus-Betrieb seit Jahrzehnten funktioniert. In diesem Zusammenhang erinnerte SPD-Fraktionsvorsitzender Bruno Knöller daran, dass es ohne einen von der SPD und der damaligen UBKL-Fraktion eingebrachten Antrag das Jugendhaus nicht mehr gebe. Auch die Trinkhalle würde es ohne Förderverein nicht mehr geben, ergänzte Saß, für die sich er, viele andere und der Vorsitzende Martin Hohloch sehr stark machten, der ebenfalls auf der SPD-Kandidatenliste steht.
Als Calmbacher Integrationslehrerin und  Althengstetter Jugendhausleiterin hat sich SPD Gemeinderats- und Kreistagskandidatin  Martina Ogorek, vormals Dierl, die Jugendarbeit genauso  auf ihre Fahnen geschrieben. „Wir brauchen gleiche Bildungschancen für alle“,  sagte sie und freute sich über eine gelungene Info-Veranstaltung für Jugendliche in Althengstett mit rund 30 Teilnehmern vor wenigen Tagen.
Der  jüngsten Gemeinderatskandidatin auf allen Listen, der 18-jährigem  Abiturientin Lena Knöller, liegt die Umwelt besonders am Herzen: „Wenn wir jetzt nicht damit anfangen, Entscheidendes zu tun, ist es zu spät.“ Auf zwei andere Themen lenkten die Kandidaten Christopher Schreiber und Marco Metzler aus der Kernstadt den Blick. Schreiber: „Für Auswärtige ist vieles oft billiger als für Einheimische, beispielsweise wenn ich mit der Familie und der Bergbahn auf den Sommerberg fahren will. Das ärgert mich.“ Metzler: „Entscheidungen müssen transparenter werden. Es wird zu viel im Hinterzimmer beschlossen.“ Für die Calmbacher Kandidatin Birgit Kraft gilt es, viel mehr in Bildung, Kultur und Umwelt zu investieren. In der Klinik in Hirsau und der Tagesklinik in Pforzheim-Eutingen singt sie mit Patienten und ist in der Jugendpsychiatrie aktiv.
Die angeregte Aussprache fasste Diskussionsleiterin Ursula Jahn-Zöhrens so zusammen: „Wir alle müssen noch viel mehr als bisher das aufnehmen, was die Bürger wollen.“ pm





 
 

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